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Mein Nine Eleven

Heute vor zwanzig Jahren war ein besonderer Tag für mich, denn ich machte die erste Flugreise meines Lebens. Ja genau, am 11.September 2001! Ich hatte bis dahin eine krasse Flugangst, sodass wir sogar einmal bis Moskau mit dem Zug gefahren sind (ein Erlebnis, das ich im Übrigen nicht missen möchte).  Doch ich wollte diese Flugangst überwinden, vor allem deshalb, weil unsere Tochter deutliche Zeichen zeigte, sich anderswo in der Welt anzusiedeln, und ich verstand, dass ich sie, ohne ein Flugzeug zu besteigen, wohl in Zukunft nur sehr selten sehen würde.

Mit meinem Mann zusammen plante ich also eine Flugreise. Ziel sollte unser geliebtes Griechenland sein. Und zwar die Insel Korfu, denn von dieser könnte ich, so mein Plan, notfalls mit dem Schiff zurückfahren, wenn der Hinflug denn fürchterlich für mich sein sollte.

In der Tat war er speziell. Abflug war am Flughafen München, wo wir noch meine Mutter, die ganz in der Nähe wohnte, und meinen Bruder trafen, in fröhlicher Urlaubsstimmung. Denn ich war zwar schon recht aufgeregt vor diesem meinem ersten Flug, aber eher positiv eingestellt. Dann checkten mein Mann und ich ein, und in einer Cafeteria im Wartebereich sahen wir auf einem Bildschirm jenes Bild, das dann um die Welt gehen sollte. Ichs sagte zum Barista: „Um Himmels willen, was ist da los“. Er zuckte nur mit den Schultern und meinte: Da ist halt ein Flugzeug in ein Hochhaus gekracht, kann vorkommen.“ Meine positive Stimmung sank gegen Null, und vollends, als ich die Gesichter des Bordpersonals in unserem Flieger sah. Kein Lächeln, nur Beklommenheit überall.

Bei mir nahm die Angst vor dem Flug überhand, ich verkrampfte mich derart, dass ich tagelang Schmerzen hatte. Im schönen Hotel auf der schönen Insel Korfu brauchten wir lange, um konkrete Infos zu erhalten, was eigentlich passiert ist. Der Urlaub selbst war wunderbar, und der Rückflug auch, und seither fliege ich gerne.

Foto: Instagram

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