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Schubertiade: Ian Bostridge und Julius Drake

Ian Bostridge und Julius Drake kamen nach Pandemiepause wieder

Auch der englische Tenor Ian Bostridge darf bei keiner Schubertiade fehlen. Seine Fans reisen oft von weither an, um seine ganz besondere Art des Liedgesanges zu erleben. Ganz besonders groß ist das Glück, wenn er mit seinem kongenialen Klavierpartner Julius Drake auftritt, und perfekt, wenn sie Schubert interpretieren. Nun hat die Schubertiade im Jahr 2022 den Sängerinnen und Sängern die Aufgabe gestellt, Lieder in der Reihenfolge zu singen, wie Schubert sie selbst in Druck gegeben hat. Im ersten Teil ihres Programms unterzogen sich Ian Bostridge und Julius Drake diese Vorgabe. Dabei erklangen zweimal Lieder mit dem Titel „Sehnsucht“, einmal nach einem Gedicht von Johann Baptist Mayrhofer und einmal nach Johann Gabriel Seidl. Die Idee keimt auf, dass der Begriff der Sehnsucht wohl über das gesamte Schaffen Schuberts, und damit ist durchaus auch das instrumentale gemeint, gestellt werden kann.

Im zweiten Teil des Konzerts von Ian Bostridge und Julius Drake erlebte man eine der wunderbaren Zusammenstellungen dieses Duos, in diesem Falle einer Liebesgeschichte bis hin zur Entsagung und dem Verschmelzen mit der Natur. Da war ein zartes „Alinde“, eine geradezu orgiastische „Rastlose Liebe“, dann die erotischen Tändeleien mit „Geheimes“ und „Versunken“. Schließlich der Rückzug im „Winterabend“ und dann das Aufgehen in der Natur mit diversen Gesängen, die dem Kosmos gewidmet sind.

Ian Bostridge war stimmlich in Höchstform und brachte die Emotionalität der Lieder mit allen Fasern zum Schwingen, und Julius Drake war ihm mit seinem farbenreichem Spiel ein kongenialer Partner am Klavier.

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