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Schubertiade: Das Hagen Quartett

Weltklasse im Wauld

Das Salzburger Hagen Quartett hat väterlicherseits auch Vorarlberger Wurzeln. Es ist seit seinem Debut bei der Schubertiade im Jahr 1985 ein Fixstern dieses Festivals. So füllen sie auch mühelos den Saal, wenn sie im ersten Teil ein Werk des zwanzigsten Jahrhunderts spielen – die Moderne ist bei Teilen des Publikums sowie der Leitung der Schubertiade nicht so gern gewünscht. In Zyklen in Wien und Berlin beschäftigt sich das Hagen Quartett aktuell mit dem gesamten Streichquartettschaffen von Dmitri Schostakowitsch, und so brachte es nach Schwarzenberg dessen letztes Quartett von 1974 mit. Die sieben ineinanderfließenden Adagiosätze sind in ihrer musikalischen Sprache singulär, denn im Mittelpunkt steht der einzelne Ton, der mit anderen Tönen, nicht nur friktionsfrei, in Verbindung tritt. Einmal keimt ein Walzer auf, dann ein Trauermarsch. Folgerichtig spielen die Vier nahezu vibratolos, um diese Schwebungen möglichst pur zur Geltung zu bringen.

Lukas Hagen, Rainer Schmidt, Veronika Hagen, Clemens Hagen, Christian Poltéra

Es ist spannend, wie kompakt und dramatisch im Vergleich dazu das berühmte Streichquintett Schuberts wirkt, sogar der sonst oft ätherisch gespielte langsame Satz, den das Hagen Quartett sehr aufgewühlt bringt. Wie von einem anderen Stern hingegen weht das Trio des ansonsten deftigen Scherzos herüber. Der Cellist Christian Poltéra ergänzte das Ensemble für dieses Konzert am Mittwochabend.

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