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Schubertiade-Debutanten im Ensemble

 

Die aktuellen Konzerte der Schwarzenberg-Schubertiade haben die Latte der interpretatorischen Qualität ausgesprochen hoch gelegt. Und auch in den nächsten Tagen dürfte das so weitergehen, liest man die Namen der Mitwirkenden. Dennoch ist es wichtig, auch neuen Künstlern eine Chance zu geben, und das geschah am Mittwochabend im Rahmen eines Ensemblekonzerts. Auf dem Programm standen ausschließlich Gesänge schon Robert Schumann, vor allem das „Spanische Liederspiel“ und die „Spanischen Liebeslieder“ nach Emanuel Geibel sowie das „Minnespiel“ nach Friedrich Rückert. Bei der letztgenannten Liedgruppe sind echte Juwelen zu finden, wohl inspiriert auch durch die Qualität der Texte, während die Adaptionen der spanischen Gesänge von Geibel, leichthändig vertont von Schumann, eher im Bereich der Salon-Unterhaltungen des neunzehnten Jahrhunderts anzusiedeln sind. So lag das Interesse des Publikums vor allem bei den vier Sängerinnen und Sängern. Diese überragte nicht nur an Haupteslänge, sondern vor allem durch seine Singweise der englische Tenor Stuart Jackson. Seine Solonummern gestaltete er so locker und humorvoll wie Schlager, und genauso gehört das. Man hörte ihn zum ersten Mal, aber hoffentlich nicht zum letzten Mal hier. Auch Manuel Walser hatte immer wieder den lockeren Ton drauf, verschmitzt, ja fast kauzig sang er, könnte aber durchaus noch mehr aus sich herausgehen. Der Bariton aus dem nahen Sankt Gallen ist ja dem Publikum bestens bekannt als Schüler vom Thomas Quasthoff bei dessen Meisterkursen wie auch als Gestalter von Liederabenden. Einige Jahre war Walser im Ensemble der Wiener Staatsoper. Sehr angenehm und kultiviert gestaltete Sophie Rennert die Gesänge, die der Mezzosopranstimme zugedacht sind. Die Grazerin ist ja bereits ein Fixstern bei der Schubertiade und hatte vor ein paar Monaten am Gärtnerplatztheater in München einen großen Erfolg als Charlotte in Massenets „Werther“. Rennert bestach vor allem durch ihre Linienführung in allen Lagen. Diese fehlte der Sopranistin Nikola Hillebrand in der Höhe noch etwas. Der bildhübschen und ausstrahlungsstarken Münchnerin mit leuchtender Stimme ist aber dennoch ein überzeugendes Schubertiadedebut gelungen, dem schon im nächsten Frühjahr ein eigener Liederabend folgt. Am Klavier begleitete Malcolm Martineau, zum Teil zusätzlich Joseph Middelton.

(Foto: Schubertiade)

 

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