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Schubertiade: das Klavierduo Jussen

Schubertiade Hohenems: Brüderlich gut drauf

Seit Donnerstagabend und noch bis inklusive Dienstag gibt es im Markus-Sittikus-Saal in Hohenems wieder Schubertiade. Der Reigen aus Konzerten mit Kammermusik und Gesang hat das brüderliche Klavierduo Lucas und Arthur Jussen aus den Niederlanden eröffnet. Zu zwei und zu vier Händen, dabei stets unterhaltsam.

Das gab es schon lange nicht mehr, dass bei der Schubertiade dasselbe Programm zweimal gegeben wird, und das, zumindest beim ersten Mal am Donnerstagabend, bei vollem Haus. Wenn man den Abend mit dem Brüderpaar Jussen jedoch erlebt hat, versteht man, warum. Die beiden erfrischend jugendlichen Holländer spielen nicht nur wahnsinnig gut Klavier, sie vermitteln auch eine ansteckend gute Laune mit zuweilen ungewöhnlichen Interpretationen und auch gewissen Showelementen, nicht zu viel und auch nicht zu wenig, um das Publikum bei diesem doch musikalisch recht anspruchsvollen Programm bei Laune zu halten. Da gibt es etwa bei Felix Mendelssohns „Andante und Allegro brillante in A-Dur Opus 92“ eine veritable Choreografie, aus der jeder ablesen kann, wer von den beiden gerade am Spielen ist, in diesem Dialog der jeweiligen Händepaare. Die Beiden haben Freude an rasanten Passagen, sie können aber auch zart sein. Besonders Lucas Jussen mit zwei Impromptus von Schubert, die er allein vorträgt. Auch Arthur erlebt man solistisch, ebenso mit Schubert-Impromptus, und ihn eher auf der temperamentvollen Seite. Weitere vierhändige Werke erfreuten ebenso, durch das klare Spiel der beiden auf dem exzellenten Steinway-Flügel. Es lohnt sich, die Wiederholung des Konzerts am 3.Oktober um 16h zu besuchen.

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