Neuerscheinungen von Roman Viazovskiy, Gitarre und Ragnhld Hemsing, Hardangerfidel
Zwei CD-Neuerscheinungen lenken unsere Ohren auf Instrumente, die in der Klassik-Szene eher eine Randerscheinung sind. Die Rede ist von der Gitarre von Roman Viazovskiy, und insbesondere von der Hardangerfidel von Ragnhild Hemsing.
Der aus dem ukrainischen Donezk stammende und nun in Deutschland lebende Musiker Roman Viazovskiy hat mit seiner Solo-CD ein ganz besonderes Programm vorgelegt, das praktisch nur zeitgenössische Komponisten berücksichtigt und sogar eine Ersteinspielung bringt. Diese kommt von Konstantin Vassiliev, geboren, 1970 und gibt der gesamten Aufnahme den Titel „Viamarin“. Es ist ein dreistätziges Werk, das, wenn es nicht bildhafte Titel hätte gut und gern auch als Sonate bezeichnet werden könnte. Kraftvoll und percussiv „The Blue Caravel“, sanft „The Forgotten Island“ und sehr bewegt „Sovereign oft he Waves“. Roman Viazovskiy spielt dies wie das ganze Programm mit denkbar großer Musikalität und Sensibilität. Die weiteren Stücke stammen von Sergey Rudnev, Francis Kleynjans, Alexandre Tansman, Nuccio D’Angelo und Heitor Villa-Lobos. Es ist sehr farbenreiche Musik, zuweilen herb und immer spannend – und, ich denke, für Gitarristinnen und Gitarristen eine willkommene Erweiterung ihres Repertoires. (www.gwk-records.com)
Hat die oben besprochene CD ein unbekanntes und international gestreutes Repertoire zu bieten, so konzentriert sich die jetzt folgende auf ein Musikstück und ein sehr bekanntes, nämlich Edvard Griegs Schauspielmusik zu „Peer Gynt“. Diese sind wir gewohnt mit dem Klang eines Symphonieorchesters, aber auf der neuen Einspielung kommt sie daher mit dem norwegischen Nationalinstrument, der Hardangerfidel, aber auch einer normalen Violine und einem Streichorchester – all das gespielt von Ragnhild Hemsing und den Trondheim Soloists. Und damit sich nur ja nicht bei der Hörerin, dem Hörer, zu viel wohlige Bekanntheit ausbreitet, werden die Stücke teils in einem Arrangement von Tormod Tvete Vik, teils improvisierend verändert. Gerade die bekanntesten Nummern wie die „Morgenstimmung“ oder „Solveigs Lied“ erscheinen so in einem neuen Gewand. Ragnhild Helmsing und den Trondheim Soloists ist hier etwas sehr Seltenes geglückt, nämlich dass eine Bearbeitung keinen Verlust für die Musik darstellt, sondern eine Fokussierung und Bereicherung. Berlin Classics
Fotos: Webseiten der KünstlerInnen
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