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Schubertiade: Schuens Schwanengesang und Klavier solo

André Schuen und sein Klavierpartner Daniel Heide sind aktuell aktuell die erklärten Lieblinge des Schubertiade-Publikums, Sie haben in dieser Konzertreihe bereits die Zyklen Die schöne Müllerin und Winterreise interpretiert, und nun bekrönten sie diese Darbietung der großen Schubert-Zyklen mit dem Schwanengesang. André Schuen übertraf sich selbst, spielte mit seiner ausdruckvollen Stimme in allen Nuancen vom entsagenden Pianissimo („In der Ferne“) über ein lockeres Parlando („Abschied“) bis zum schaurig-verzweifelten Forte-Aufschrei („Kriegers Ahnung“). Daniel Heide ist auch diesmal der kongeniale Partner am Flügel, in idealer Weise mitatmend, mitschaffend. Die Zugaben machten vollends glücklich, denn wer hört nicht gern von solch begnadeten Interpreten „Die Taubenpost“, den „Musensohn“ oder „Du bist die Ruh“.

Weniger spektakulär, aber an Qualität nicht nachstehend, präsentierte sich am Samstagabend der aus dem Tessin stammende Pianist Francesco Piemontesi. Er setzte mit diesem Konzert seinen 2018 hier begonnenen Schubert-Zyklus fort, und zwar mit den Sonaten C-Dur („Reliquie“), der in a-Moll D 840 und der berühmten in c-Moll D 958. Mit klarem Spiel und technisch über jegliche Probleme erhaben zauberte er perlende Läufe ebenso wie intensive und harsche Akkorde, etwa in der Beethoven-nahen c-Moll Sonate. „Es ist, als ob er mit dem Klavier eine Geschichte erzählen würde“, meinte jemand. Ein schöneres Kompliment kann man kaum machen.

 

Foto a) Schuen und Heide beim Proben (Webseite des Künstlers)

Foto b) Schubertiade

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