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Schubertiade Hohenems: Christiane Karg und Gerold Huber

Sopranistin Christiane Karg  ist seit 2010 immer wieder bei der Schubertiade zu hören. Am Donnerstagabend hat sie mit Gerold Huber am Klavier ein Rezital mit Liedern von Schumann und Brahms gestaltet. Die Sängerin tritt dreimal in dieser Oktober-Schubertiade auf das Podium des Markus-Sittikus-Saales, verstärkt auch am Samstag, weil die Pianistin Khatia Buniatishwili abgesagt hat.

Ein breiteres Publikum hat die deutsche, in Salzburg ausgebildete Sopranistin erreicht, als sie bei den dortigen Festspielen in diesem Sommer die Pamina in Mozarts „Zauberflöte“ gegeben hat, denn diese Produktion wurde im Fernsehen übertragen und viel diskutiert. In Schwarzenberg und Hohenems war Christiane Karg schon mehrmals zu Gast und hat über die Jahre eine gereifte, authentische Art des Liedgesanges entwickelt. Ihre Stimme ist leicht und hell timbriert, hat aber auch sehr schöne tiefere Lagen. Unerlässlich für das Programm, das sie darbot, vor allem Robert Schumanns Frauenliebe und -leben. Es ist keine Frage, dass sie diesen Zyklus wunderschön gesungen hat. Idealerweise aber wünscht man sich hier einen volleren, fraulicheren Stimmklang und/oder ein wenig kritischen Abstand zu den für uns heute stellenweise schwer erträglichen Texten. Diesen Zyklus nur schön zu singen geht in diesem Fall in Richtung nett. Christiane Karg hat jedoch zum übrigen Programm einen sehr überzeugenden Zugang gefunden, begleitet von Gerold Huber, der denkbar klar und lebendig spielte. Seien es die Lieder von Clara Schumann, sei es die Schauerballade „Die Löwenbraut“ oder die abschließende Gruppe von Brahms, wo die silberhelle Leichtigkeit ihres Soprans mit den perlenden Klängen des Klaviers eine schöne Symbiose einging und so gar nichts hören ließ von den dicken Klängen, mit denen Brahms oft wiedergegeben wird. Zwei Lieder im Programm von Christiane Karg und Gerold Huber waren besonders spannend, da deren Text in der Vertonung eines jeweils anderen Komponisten weit bekannter ist. Gemeint ist Liebst du um Schönheit nach Friedrich Rückert von Clara Schumann, das wir eher von Gustav Mahler kennen, und bis dato wusste ich nicht, dass auch Brahms die Mondnacht von Eichendorff vertont hat. Als zweite Zugabe hörte man dann Schumanns unvergleichliche Version.

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