Die CD-Präsentation hätte am ersten Adventsonntag stattfinden sollen, wegen Corona wurde sie abgesagt. So sei hier die neue Einspielung des Musikerehepaares Anna Adamik und Martin Merker vorgestellt, die sich Werken für Klavier und Cello des in Oberösterreich und Salzburg tätigen Josef Friedrich Doppelbauer widmet.
Dass ein im Kriegsjahr 1918 in einfachste Verhältnisse hineingeborener Bursche schon im Schulalter beschließt, Komponist zu werden und in diesem außergewöhnlichen Metier schließlich internationale Beachtung findet, zeugt von einer immensen Begabung und einem hohen Sendungsbewusstsein. Josef Friedrich Doppelbauer war unter anderem Professor am Brucknerkonservatorium Linz, später am Mozarteum Salzburg und schließlich dessen stellvertretender Direktor. Er war zu seiner Zeit vor allem als Komponist von sakraler Musik bekannt, in seinen über sechshundert Werken findet sich aber auch Kammermusik. Und Einiges davon haben Anna Adamik und Martin Merker mit beispielhaften Engagement und Können auf CD eingespielt, angeregt vom Sohn des Komponisten, der in Feldkirch lebt.
„Wer allzu zeitgemäß ist, wird mit der Zeit wieder untergehen“, meinte Doppelbauer selbst. Tatsächlich schreibt er in einem sehr individuellen Stil, der keinem damaligen Trend folgt. Man muss sich also beim Hören dieser Aufnahme nicht fürchten vor zu viel Atonalität. Im Gegenteil ist Doppelbauers Musik sehr gut nachvollziehbar, denn nicht zuletzt orientiert sie sich an klassischen und barocken Formen, bis hin zur abschließenden Solosonate für Violoncello. Denn wer denkt da nicht an Johann Sebastian Bach? (Label NAXOS)
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