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Elisso Gogibedaschwili brilliert mit Paganini

Das erste Konzert der Reihe Dornbirn Klassik in der neuen Saison setzte mit Mozarts Ouvertüre zu Le nozze di Figaro, dem Violinkonzert von Paganini und schließlich Mozarts Jupiter-Sinfonie auf attraktive Kompositionen einerseits, und andererseits auf eine junge Musikerin aus dem Ländle. Die aus Lustenau stammende Elisso Gogibedaschwili hat bewiesen, dass sie, im Jahr ihrer Matura, auch musikalisch an Reife dazugewonnen hat.

Niccolò Paganinis Violinkonzerte sind in ersten Linie virtuos, und Elisso Gogibedaschwili hat in ihren vergangenen Programmen vor allem durch ihre Virtuosität, also ihre brillante Spieltechnik gepunktet. Beim Konzert, das sie mit dem Orchestra di Camera di Mantova am Dienstag im Kulturhaus Dornbirn gegeben hat, hat Elisso aber besonders durch ihre musikalische Reife erstaunt, die sie seit ihren letzten Auftritten dazugewonnen hat. Und natürlich beherrscht die hochkonzentrierte Musikerin auch alle die in diesem Konzert Nr.1 in D-Dur geforderten technischen Finessen und spielt die Sprünge und Läufe sauber und klangvoll auf ihrer wunderbaren Guaneri-Violine.

Verglichen mit so manchen anderen italienischen Orchestern dieser Liga, zeigte das Orchestra di Camera di Mantova eine überraschend hohe Qualität. Zwar lief die Figaro-Ouvertüre noch nicht wirklich rund ab, doch das ist zu verzeihen, wenn man weiß, dass sämtliche Musiker nach zwei Konzerten am Sonntag und Montag in Mantua am Tag des Dornbirner Konzertes von 9h bis 17.30h in Bus gesessen sind. Unter dem lebhaften Dirigat von Michael Guttmann gelang aber die Jupiter-Sinfonie exzellent. Die wundervolle Komposition mit ihrem Hell-Dunkel, mit den schmerzlichen Reibungen im langsamen Satz und der fantastischen Kontrapunktik im berühmten Finale kam durch die lichtdurchflutete Spielweise der Damen und Herrn aus Oberitalien begeisternd zur Geltung.

Bei diesem  Konzert gab es natürlich Zugaben. Elisso Gogibedaschwili spielte ein kurzes, aber sehr komplexes Stück von Eugène Ysaÿe, und ganz zum Schluss hatte das Orchester die Lacher auf seiner Seite mit einer Tango-Version von Mozarts Kleiner Nachtmusik.

Die Stadt Mantua in der Po-Ebne südlich von Verona hat übrigens einige spannende Bezüge zur großen Musik. Die erste komplett erhaltene Oper überhaupt, Claudio Monteverdis Orfeo, wurde im Herzogspalast in Mantua zu ersten Mal gegeben. Und nicht zuletzt spielt Verdis Rigoletto in dieser Stadt, und man wird als Tourist gerne auf die Orte hingewiesen, wo sich die Handlung angeblich zugetragen hat. Das ist natürlich Legende, Verdi musst das ursprünglich in Frankreich verortete Drama von Victor Hugo aus Zensurgründen ins unbedeutende Mantua verlegen.

(Foto Kultur Lustenau)

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