Kompositionen aus dreieuropäischen Ländern bildeten das Programm des vierten Abokonzertes des SOV. Ob diese Auswahl der politischen Aktualität geschuldet ist oder nicht, das klangliche Ergebnis war erfreulich. Das lag am überzeugenden Dirigat von François Leleux, zudem an der Gesangssolistin Hanna Hipp.
Wäre es ein Jazzkonzert gewesen, hätte das Publikum sicher nach den ersten Takten geklatscht. Hier allerdings, im Konzertsaal, ging ein entzücktes Raunen durch die Reihen. Man hörte nämlich einen der „Greatest Hits of Classics“, die „Morgenstimmung“ aus Edvard Griegs „Peer-Gynt-Suite“. Und zum Entzücken differenziert und farbenreich erklangen auch die anderen Stationen der Reise des „norwegischen Faust“. So ein wundervolles Pianissimo hat man wohl noch nie von unserem Landesorchester vernommen. Am Dirigentenpult geformt hat diese bezaubernde Klangwelt François Leleux, der dem SOV schon länger verbunden ist, aber in erster Linie als Solist auf der Oboe. Mit diesem Instrument gastiert er weltweit, er ist aber derzeit zudem dabei, sich eine Karriere als Dirigent aufzubauen. Mit dem nächsten Programmpunkt machte die Europareise Station in der Heimat von François Leleux. Mit dem Liederzyklus „Les nuits d’été“ von Hector Berlioz war man im Frankreich der romantischen Epoche angelangt. Die am Royal Opera House Covent Garden unter Vertrag stehende Polin Hanna Hipp gewann die Zuneigung des Publikums gleichermaßen durch ihr Äußeres wie ihre so flexible wie klangfarbenreiche Stimme. Auch der üppige Orchesterpart entfaltete sich durch das SOV unter Leleux auf das Schönste, und hier wie den ganzen Abend erfreute man sich an Leistungen der Solo-Instrumentalisten. Da ist es fast überflüssig zu sagen, dass auch die Sinfonie nach er Pause, Antonín Dvořáks Siebente, bestens gelang, auch die großen Bögen in diesem weiträumigen Werk überzeugten. Der Jubel des Publikums war groß und der Dirigent sichtbar glücklich!
0 Comments