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Das Originalklangorchester Concerto Stella Matutina widmet sich der Musikerfamilie Bach

Wenn der Barock-Oboist Alfredo Bernardini mit dem Vorarlberger Originalklangorchester Concerto Stella Matutina probt und musiziert, entsteht immer ein besonders inspirierender Abend.

Foto Marcello Girardelli

Bei diesem Konzert am Freitagabend in der Kulturbühne AmBach in Götzis brillierte nicht nur Alfredo Bernardini als Solist, sondern auch Konzertmeister David Drabek auf der Geige und Johannes Hämmerle am Cembalo. Letzterer, sonst die stoische Ruhe in Person, überraschte durch mimische und gestische Lebhaftigkeit und war wie immer souverän im Spiel, und das auswendig. Doch eigentlich ist Jeder und Jede in diesem sympathischen Ensemble ein Solist, so engagiert wie die Musikerinnen und Musiker des CSM spielen. Sowieso ist das Ensemble auf Höhenflug, denn soeben hat es eine CD beim Label Sony vorgelegt, mit dem Lautenisten Rolf Lislevand als Leiter und Solist. Und auf dieser CD gehen Barock und Jazz eine faszinierende Verbindung ein.

Beim Konzert am Freitag beschäftigte sich das CSM unter dem Titel Familienangelegenheiten mit der Musik von Johann Sebastian Bach und seinen Söhnen. Im ersten Teil erklang ausschließlich der große Johann Sebastian, unter anderem hörte man sein wunderbares Konzert für Oboe und Violine. Der seit etwa einem Jahr als Konzertmeister beim CSM agierende David Drabek tut zwar ganz offenkundig dem Orchester gut, was dessen eigenen Charakter bezüglich Tempi und Ausdrucksintensität betrifft, doch sein Ton auf der Geige wäre optimierbar in Richtung Klang und Phrasierung. Im zweiten Teil begegnete das Publikum den Söhnen Bachs. Carl Philipp Emanuel als Vertreter des empfindsamen Stils, allerdings hier mit einer für ihn eher untypischen, strahlenden Ouvertüre – einmal mehr glänzten hier die tollen Blechbläser des CSM. Oder Wilhelm Friedmann Bach, der wohl begabteste aller Bach-Söhne, jedoch charakterlich unstet, von dem ein Cembalokonzert erklang. Dann die jüngeren Söhne Johann Christoph Bach und Johann Christian Bach. Letzterer spielt ja, als Londoner Bach, in der Laufbahn Wolfgang Amadeus Mozarts eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Es ist stets eine große Freude, die Konzerte des CSM zu besuchen. Ein frisches und oft sehr fachkundiges Publikum, tolle Programmtexte und eine humorvolle Moderation unterscheiden diese Konzerte vom Schema eines landläufigen Abo-Konzertes. Ganz zu schweigen von der wunderbaren Musik.

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