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Concerto Stella Matutina: Beethoven original

 

Musikfreunde kennen die bekannten Werke Beethovens bis zum Mitsummen genau, und doch war viel Neues zu hören an diesem Abend, an dem das Originalklangorchester Concerto Stella Matutina sich an den Musik-Giganten gewagt hat. Mit größtem Erfolg, wie auch der frenetische Beifall zeigte.

In dieser Konsequenz gab es das tatsächlich noch nie im Ländle zu hören, nämlich die Spitzenwerke Beethovens auf Originalinstrumenten. Das Für und Wider wäre musikgeschichtlich zu diskutieren, aber darum geht es nicht. Fest steht, dass dem Concerto Stella Matutina unter dem Dirigat von Thomas Platzgummer ein großer Wurf gelungen ist, ja sogar eine Sternstunde. Schon die „Coriolan-Ouvertüre“ zeigte die Besonderheit dieser Zugangsweise, nämlich dass die Charakteristik der Themen viel deutlicher hervortritt als bei modernen Interpretationen. Ganz erstaunlich war dann das Klangbild bei Beethovens Dritten Klavierkonzert, das Petra Somlai am Hammerflügel zauberhaft spielte. Es war eine völlig neue Klangbalance zwischen dem Orchester und dem Klavier, welches viel zarter als gewohnt und wie von einem geheimnisvollen Schleier umgeben wirkte. Im Orchester hörte man viel Neues, hervortretende Mittelstimmen, bezaubernde Holzbläsersoli und die schmetternden Naturhörner.

Das war auch so bei der Fünften Sinfonie mit ihrem charakteristischen Anfangsmotiv. Hier nun trat Dirigent Thomas Platzgummer in den Focus. Lebhaft und genau gab er die Einsätze, stilgerecht ohne Stab, und sehr zu danken sind ihm die stimmigen Tempi und eine hervorragend ausgearbeitete Dynamik. Die Musikerinnen und Musiker folgten ihm mit all ihrem Können, und als schließlich für den Finalsatz die Blechbläser hinzukamen, türmte sich der Klang ins Begeisternde und das den Abend bestimmende c-Moll wandelte sich nach C-Dur.

(Fotos: Darko Todorovic)

 

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