Caminos Nuevos: Neue Wege des Tango
„Caminos Nuevos“ nennt sich ein frisch gegründetes Ensemble, das sich dem Tango im weiten Sinn verschrieben hat. Am Freitagabend stellte es sich im Theater am Saumarkt in Feldkirch vor. Es erklangen Tangos des Großmeisters Astor Piazzolla wie auch Eigenkompositionen der Ensemblemitglieder.
„Caminos Nuevos“, neue Wege also gehen die Musikerin Monica Tarcsay, Violine und die Musiker Juan Carlos Diaz, Querflöte, Raphael Brunner, Akkordeon und Stefan Greussing, Schlagwerk. Und neue Wege hat auch der vor 1921 in Argentinien geborene Astor Piazzolla beschritten, als er den „Tango Nuevo“ schuf und mit diesem eine anspruchsvolle Kunstform in die Welt brachte, die bis heute eine enorme Strahlkraft hat. In dieser bewegt sich auch das Ensemble „Caminos Nuevos“, das Astor Piazzollas Werke für ihre Besetzung neu arrangiert und weiters eigene Werke im Sinne des „Tango nuevo“ zur Aufführung bringt. Da kann dieser Weg sogar nach Griechenland führen, so wie mit der Komposition „Portara Naxon“ von Raphael Brunner, die dem Wahrzeichen der Kykladeninsel huldigt und einen dortigen Volkstanz einbezieht. Auch die ausgedehnte Zugabe „Platano“ stammte aus der Feder Brunners. Beide Kompositionen sind formal und in der Instrumentation höchst vielschichtig, und dasselbe ist zu sagen von den Stücken, die Juan Carlos Diaz für dieses Konzert schrieb. Melancholisch zerklüftet zeigt sich „Vals“, und sehr komplex ist auch „Lichtball“. Diaz zeichnet auch verantwortlich für mehrere Arrangements von Piazzollas Musik, die, zusammen mit einer Choreografie von Silvia Salzmann, beim Wettbewerb „Musik plus“ mit dem ersten Preis des Rotary Clubs Vorarlberg ausgezeichnet wurde und am Ende des Konzerts erklangen.
Oft frage ich mich, was von der Musik unserer Zeit bleibt, was Menschen in hundert Jahren eventuell davon noch kennen und vielleicht sogar schätzen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Tango nuevo am ehesten diese Musik ist.
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