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Bregenzer Meisterkonzert: Das Mozarteum Orchester mit Rafal Blechacz

Im Zeichen der Gesanglichkeit

Es versteht sich als Kulturbotschafter Salzburgs bei seinen zahlreichen Tourneen und sitzt im Graben bei den Musiktheaterproduktionen des Landestheaters. Gemeint ist das Mozarteum Orchester Salzburg, das am Samstagabend zu Gast bei den Begrenzer Meisterkonzerten war. Im Mittelpunkt stand jedoch der Pianist Rafał Blechacz mit den beiden Klavierkonzerten von Frédéric Chopin.

Mit der Ouvertüre im italienischen Stil in C-Dur D 591, die Franz Schubert unter dem Eindruck der Opern Rossinis geschrieben hat, und mit den beiden Klavierkonzerten von Frédéric Chopin stand dieses Bregenzer Meisterkonzert letztlich im Zeichen der Gesanglichkeit, und zwar der Gesanglichkeit auf Instrumenten. Denn wie kein anderer Komponist hat Chopin das Klavier zum Singen gebracht, und der junge Pianist Rafał Blechacz versteht es wie wenige seiner Zunft, dieses sinnfällig zu machen.

Dabei ist der grazile Pole kein Säusler, denn schon der erste Einsatz im Konzert in f-Moll zeugte von Selbstbewusstsein, und in der Schusssätzen beider Konzerte, wo die polnische Folklore sich Gehör verschafft, konnte er ordentlich in die Tasten greifen. Umso wunderbarer sang er die langsamen Mittelsätze aus, oft in aktivem Dialog mit den Musikern des Orchesters. In diesen Sätzen leuchtet bereits der reifere Stil Chopins auf, der die beiden Klavierkonzerte ja mit sehr jungen Jahren geschrieben hat. Das Mozarteum Orchester Salzburg unter seinem vor allem in Alter Musik, aber nicht nur dort, hochkompetenten Chefdirigenten Riccardo Minasi fand bei der Ouvertüre Schuberts noch nicht ganz zu seinem gefestigten Klang, brachte sich aber bei Chopin auf das Beste ein. Es nahm sich nobel zurück, um dem Pianisten Raum zu geben, wusste aber die Stellen, an denen es hervortreten durfte, auf das Vorteilhafteste zu nutzen. Zwei Details zum Schluss: aus unerfindlichen Gründen unterließ es das Publikum, nach Schuberts Ouvertüre zu applaudieren, was Dirigent Riccardo Minasi humorvoll überspielte. Und schließlich seien die Ländle-Bezüge des Mozarteum-Orchesters aufgezeigt. Die Vorarlberger Florian Simma, Cello, und Dominik Neunteufel, Kontrabass spielen derzeit dort, und lange war Oskar Hagen aus Lustenau Bratscher in diesem Orchester, er ist bekanntlich der Vater dreier Mitglieder des weltberühmten Hagen Quartetts.

 

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