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Das Klavierduo Imre Rohmann und Tünde Kurucz bei der Chopin Gesellschaft Vorarlberg

Klaviermusik steht im Mittelpunkt der Programmgestaltung bei der Chopin Gesellschaft Vorarlberg, auch solche für vier Hände. Am Freitagabend im Pförtnerhaus wurde sie beispielhaft dargeboten vom Musikerehepaar Imre Rohmann und Tünde Kurusz. Das Publikum erlebte einen Gang durch eineinhalb Jahrhunderte Musikgeschichte.

Kaum einmal kommt man sich beim Musizieren so nahe wie beim Klavierspiel zu vier Händen. Klavierduos sind daher oft auch privat verbunden, als Geschwister oder eben als Ehepaar, wie Tünde Kurucz und Imre Rohmann. Beide ungarisch stämmig, sind sie Professoren am Mozarteum in Salzburg – so hat „unser“ Yunus Kaya seine Salzburger Studien bei Imre Rohmann absolviert. Dass sie sich nicht nur spieltechnisch mit der Klaviermusik beschäftigen, sondern auch gedanklich wie historisch, zeigten ihr Programm und ihre wohlvorbereiteten Interpretationen, vor allem aber das erste Werk des Abends. Die unvollendete Sonate in G-Dur KV 357 vom Wolfgang Amadé Mozart hat Imre Rohmann weiterkomponiert, und zwar über weite Strecken. Das gelang ihm so trefflich, dass man kaum einen Unterschied merkt zwischen Original und Ergänzung. Vom Komponisten komplett geschrieben, und zwar mit viel Herzblut, ist Franz Schuberts Fantasie im f-Moll D 940, denn er hat sie komponiert für die von ihm hochverehrte Caroline von Esterhazy und wohl auch mit ihr zusammen gespielt. Nach der Pause bot das Duo Rohmann-Kurucz einige der „Legenden“ von Antonin Dvořak dar, wunderbar melodiöse, kaum bekannte Stücke, wovon ein  weiteres als Zugabe kam.. Und abschließend wagte sich das musizierende Ehepaar an Claude Debussys „La Mer“. Eigentlich ein Orchesterwerk, von dem der Komponist selbst eine Fassung für vierhändiges Klavier erstellt hat – in einer Zeit, wo es noch so gut wie keine Aufnahmetechnik gab, üblich, um das Stück einem breiteren Hörer- und Spielerkreis nahe zu bringen. Nicht nur bei diesem anspruchsvollen Werk, aber hier besonders, bewiesen Imre Rohmann und Tünde Kurucz ihre Fähigkeit des farbenreichen und dynamischen Spiels Letzteres schoss allerdings über das Ziel hinaus, passagenweise gerieten die Fortestellen einfach zu laut.

Soeben ist das neue Programm für 2019 aufgelegt worden: http://chopin-gesellschaft.at

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