Gestern ging mit einer Matinee die spätsommerliche Schubertiade in Schwarzenberg zu Ende. Am Samstagabend beglückten die Sopranistin Diana Damrau und Xavier de Maistre an der Harfe das Publikum mit erlesenen Klängen.
Die Programme des Duos Diana Damrau und Xavier der Maistre sind auf mehreren Festivals begehrt, so wurden die Beiden vor wenigen Tagen in Salzburg bejubelt. Auch in Schwarzenberg spendete das Publikum frenetischen Applaus und erklatschte drei Zugaben, denn selbst an diesen illustren Orten hört man selten eine so vollendete Darbietung. Welche Sängerin verfügt über eine derart erlesene Stimmkultur, vor allem in Piano, und welche gestaltet derart lebendig und dabei natürlich wie Diana Damrau? Das ist umso erstaunlicher, da die aus dem fränkischen Günzburg stammende Sängerin seit etwa einem Vierteljahrhundert eine Weltkarriere verfolgt und etwa gern gesehener Gast an der Met ist. Wenn sie mit Xavier de Maistre singt, kann sie zwar ihre Stimme in leiseste Regionen zurückführen, aber sie hat auch große Töne: Gefühlsausbrüche, die für Gänsehaut sorgen, doch mit Geschmack und höchster Kultur. Bezaubernd sind die Soli des Harfenisten, die er zwischen den Liedblöcken der Sängerin darbietet. Schubert singt sie da, dann Gabriel Fauré, Debussy und zuletzt Rossini: Klug gewählte Werke, die meist für die Begleitung des Klaviers geschrieben wurden, aber der Harfe bestens stehen. Die französische Musik ist sowieso eng mit diesem Instrument verbunden, aber wie schön klingt hier auch Schuberts „Auf dem Wasser zu singen“ oder das „Ave Maria“! So haben diese beiden KünstlerInnen ein neues Konzertformat kreiiert, das dem gewohnten Duo Stimme und Klavier in nichts nachsteht, ganz im Gegenteil.
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