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Wiener Symphoniker mit der Fülle des Klangs

Als das Festspielorchester „von Anbeginn“ sind die Wiener Symphoniker mit Bregenz untrennbar verbunden. Auch in diesem Jahr, in dem Corona-bedingt aus den Festspielen Festtage wurden, scheuten sie den Weg nach Bregenz nicht. Mit dabei Chefdirigent Philippe Jordan, dessen glanzvolle Ära bei den Wiener Symphonikern nun zu Ende geht. Er wird in Kürze Musikchef der Wiener Staatsoper.

Es war ein Fest erstklassigen Orchesterspiels, das das an Ende jubelnde Publikum im Bregenzer Festspielhaus erlebte. Denn die Wiener Symphoniker brachten ein Programm mit, mit dem sie zeigen konnten, was sie draufhaben. Mit den beiden Tondichtungen von Richard Strauss, dem „Don Juan“ Opus 20 und dem „Till Eulenspiegel“ Opus 28 kann ein Orchester zusammen mit einem fähigen Dirigenten alle Register ziehen, sei es die Virtuosität des Zusammenspiels, seien es die vielfältige Abmischung der Klangfarben, seines es die wundervollen Soli, von denen hier stellvertretend für viele das Violinsolo des Konzertmeisters Dalibor Karvay genannt sei oder die Oboensoli von Ines Galler-Guggenberger. Der so typische wie weltberühmte Wiener Orchesterklang ist in seiner Weichheit, Fülle und Eleganz prädestiniert für diese Musik, obwohl Richard Strauss nicht so viel mit Wien zu tun hat, wie man meint. Wohl aber war sein kongenialer Librettist Hugo von Hofmannsthal Wiener – wir feiern gerade den hundertsten Geburtstag seines „Jedermann“. Strauss und Hofmannsthal haben die Oper „Der Rosenkavalier“ zusammen geschaffen, 1911 in Dresden uraufgeführt, und Strauss hat im dunklen Kriegsjahr 1944 die bekanntesten Themen daraus zu einer mitreißenden Orchestersuite gebündelt, die im deftig-erotischen Walzer des Baron Ochs auf Lerchenau gipfelt: „Mit mir keine Nacht dir zu lang.“. Diese Suite bildete den begeisternden Abschluss nicht nur dieser Bregenzer Festtage, sondern auch der glanzvollen Ära von Philippe Jordan als Chef der Wiener Symphoniker. Nach Bregenz erklingt dasselbe Programm noch in Grafenegg und im Wiener Konzerthaus.

(Foto Dietmar Mathis)

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