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Weihnachtliche Klänge aus schweren Zeiten- die Company of Music und das Concerto Stella Matutina

Nicht zum ersten Mal musizierte das Concerto Stella Matutina mit der Sängergruppe „Company of Music“ von Johannes Hiemetsberger. Der sympathische Oberösterreicher ist einer der inspirierendsten Chorleiter Österreichs und weit darüber hinaus. Wunderbar, dass sich diese Zusammenarbeit mit unsrem heimischen Barockorchester etablieren konnte.

Johannes Hiemetsberger

Hatte man am Sonntag in der Hochschule Stella in Feldkirch eine studentische Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium gehört, so erklang am Mittwoch und Donnerstag in Götzis AmBach die andere berühmte Weihnachtsmusik des Barock, nämlich Heinrich Schütz‘ „Weihnachtshistorie“. Beide ursprünglich für den lutherischen Gottesdienst gedacht, folgen sie einem vergleichbaren Formschema. Jedoch ist die Weihnachtsgeschichte bei Heinrich Schütz ungleich schlichter gesetzt. Das ist vor allem ihrer Entstehungszeit bald nach dem Dreißigjährigen Krieg geschuldet, wo die Mittel und auch die kompetenten Musiker rar waren. Auch Johann Heinrich Schmelzer, dessen Instrumentalmusik die zweite Achse des Programmes bildete, war betroffen von diesen schweren Zeiten und wurde sogar selbst ein Opfer der Pest. Schmelzer war am katholischen Kaiserhof in Wien angestellt und wie Schütz von der hochentwickelten Musikkultur Italiens beeinflusst. Während Heinrich Schütz einen mehrjährigen Studienaufenthalt bei Giovanni Gabrieli in Venedig absolvierte, lernte Schmelzer verschiedene italienische Komponisten am Habsburgischen Hof kennen.

Noch lange könnte man diese wichtige Epoche der Musikgeschichte reflektieren, doch weit aufregender ist es, wie heute mit dieser Musik umgegangen wird. Und das war in Götzis exemplarisch. Orchester wie Sänger agierten solistisch und auf das natürlichste vertraut mit der originalen Phrasierung, und die breite Platte der Tempi, die Hiemetsberger anschlug, trugen wesentlich zur Lebendigkeit das Hörerlebnisses bei. Jede Sängerin und jeder Sänger für sich beeindruckten, herausgehoben seien Lucja Varsic und Hannah Fheodoroff im „Kleinen geistlichen Konzert“, das die Verkündigung darstellt, sowie Johanna Falkinger und Julian Podger als Engel beziehungsweise Evangelist in der „Weihnachtshistorie“.

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