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Verzinkte Blechmusik – das neueste Programm des Concerto Stella Matutina

Frithjof Smith

 

 

Verzinkte Blechmusik

Nein, es war keine Einladung eines Spenglereibetriebes, der die Menschen so zahlreich strömen ließ. „Verzinktes Blech“ hieß vielmehr das neueste Programm des stets findigen Barockorchesters Concerto Stella Matutina. Zu hören war Musik für Blechbläser und Zinken, dazu Lauten, Gambe, Orgel und Pauken.

In der Kulturbühne Ambach in Götzis waren am Freitagabend allerhand bekannte und weniger bekannte Blasinstrumente zusehen. Letzteres brachte der Gast und Leiter des Abends, Frithjof Smith, mit, der ein Spezialist auf dem Zink ist. Im Aussehen einer schlanken und leicht gekrümmten Altblockflöte ähnlich, hat es einen durchdringenden Klang, der gut zu Blechblasinstrumenten passt, etwa der Barockposaune und – trompete. Und in dieser Konstellation präsentierte Smith seinen Zink in Götzis. Wer fürchtete, dass die ebenfalls auf dem Podium befindliche Continuo-Gruppe aus Truhenorgel, zwei Lauten und Gambe davon gnadenlos übertönt würde, stellt fest, dass das barocke Blech bei aller Strahlkraft auch sensibel ist und dass die Kompositionen und Sätze so gestaltet waren, dass sich diese so verschiedenen Klangwelten wunderbar ergänzten. Beim Programm am Freitagabend hörte man Musik, die an Fürstenhöfen der Habsburgermonarchie gespielt wurde und die sich übrigens stark unterscheidet von heutiger Blasmusik, die ja auf die Militärmusik der Türkenkriege zurückgeht. Viele der Kompositionen sind dialogisch angelegt, und man kann sich vorstellen, wie die einzelnen Gruppen damals an verschiedenen Stellen im Freien oder in den Schlössern und Kirchen positioniert waren. Auch in Götzis bekam man einen Eindruck dieser dialogischen Musizierpraxis, wenn Musiker aus dem Off oder von der Galerie denen auf der Bühne quasi antworteten. Somit erlebte man ein anregendes und klangprächtiges Konzert, das herzlichen Beifall fand.

 

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