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Tanja Vogrin und das CSM

Liebe, Leidenschaft und Musik

Das Thema Liebe stellte das Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina in den Mittelpunkt, und das in Bezug auf Musik aus England aus dem siebzehnten Jahrhundert, dem Frühbarock. Mit der in Graz lebenden Sängerin und Harfenistin Tanja Vogrin gelang ein äußerst stimmungsvoller Abend.

„Is love a sweet passion?“ – Ob denn die Liebe eine süße Leidenschaft sei, so wird im Titel dieses Konzerts gefragt. Das Programm beantwortet dies mit einem eindeutigen „na ja“. Denn ist es ein süßes Gefühl, wenn man weggewiesen und dann doch wieder gelockt wird, wie in den Kantaten von Johann Christoph Pepusch? Oder wenn man aus enttäuschter Liebe den Tod wählt, wie die karthagische Königin Dido in Henry Purcells Oper „Dido und Aeneas“? Jedoch wohl, wenn in Purcells Semi-Opera „King Arthur“ die Nymphen sich freuen über die großen „Flöten“ ihrer Liebhaber, der Hirten, oder wenn in der Zugabe, dem berühmten „Come again“ von John Dowland, unmissverständlich sowohl in Klängen und Worten zum Liebesakt eingeladen wird. Wie man es auch sehen mag: Liebe bestimmt unser Leben und auch die Musik, und so widmete das Concerto Stella Matutina mit seinem Gast, der Sängerin und Harfenistin Tanja Vogrin, diesem Thema sein aktuelles  Abokonzert. Wunderschön aufgebaut war das Programm, das so zart endete, wie es begann, nämlich mit einem feinen Gesang, nur von der Harfe begleitet – auch die Lichtregie unterstrich dies. Aus der Anzahl ihrer Harfen wählte Tanja Vogrin eine Tripelharfe aus. Sie hat, daher der Name, drei Reihen von Saiten, aber keine Pedale. Es ist eine hohe Kunst, dieses besondere Instrument zu spielen, und nicht weniger überzeugend wirkte Tanja Vogrin als Sängerin. Klangschön und tragend ist ihr Sopran in alles Lagen, und dabei sehr ausdrucksvoll – sie versteht es, die vielfältigen Emotionen der Lieder und Kantaten in ihrer Stimme zum Schwingen zu bringen. In kleinerer Besetzung, etwa bei einem harmonisch sehr komplexen „Consort“ von William Lawes, oder mit umfangreicherem Instrumentarium wie in Purcells „King Arthur“ hörte man das CSM dann rein orchestral. Da kamen sogar – schöner Kontrast zur Zartheit des Abends – einmal mehr die strahlenden Trompeten zum Einsatz, Markenzeichen unseres Barockorchesters. Dieses schöne Programm wird nochmals erklingen im August beim Internationalen Musikfest Goslar in Deutschland, und da wünschen wir jetzt schon zumindest den großen Erfolg, den es in Götzis hatte.

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