Loading...
X

Schwarzenberg: Junges Festival alpenarte

Auch in diesem Herbst begeistert die alpenarte Schwarzenberg ein Publikum quer durch alle Schichten, zum dritten Mal unter der künstlerischen Leitung von Matthias Honeck und seiner Schwester Anna Maria Honeck, die den Abend moderierte.

 

Der Angelika-Kauffmann-Saal in Schwarzenberg ist stimmungsvoll beleuchtet, Blumenarrangements gibt es auf der Bühne und im Foyer, und im Saal sind Menschen aller Altersklassen, auch viele junge Menschen. „Anders als bei der Schubertiade“ sei das hier, meint der junge Mann aus Schwarzenberg lachend, der neben mir sitzt. Jung sind auch die Mitwirkenden an diesem Samstag, denn es sei erwünscht, dass die Künstler nicht über dreißig Jahre alt sind. Das betrifft die Hittisauerin Elena Schertler, deren Bilder im Foyer ausgestellt sind und die einem in einer Führung nähergebracht werden, das betrifft das „Pre Concert“ mit Musik, die nahe dem Pop ist und von Larissa Schwärzler, Pia Denz und Vincent Rein dargeboten wird. Im „Grand Concert“, um 19.30 schließlich begegnet man jungen Meistern, die bereits international auf sich aufmerksam machten. Da spielte das deutsche Amelio Trio (siehe Bild), mehrfach preisgekrönt, Werke von Brahms und Schumann sowie eine Uraufführung des erst sechzehnjährigen Georgiers Tsonte Zedginidze, ein Auftragsstück der alpenarte 2025. Die erfrischende Musik, die formal klar gegliedert ist und weitgehend tonal daherkommt, wurde vom Publikum einhellig gefeiert. Johanna Schubert, Violine, Merle Geißler, Cello, und vor allem Philipp Kirchner am Klavier waren aber auch, teils einzeln, eingebunden in die Programmteile, die die beiden Sängerinnen Anja Mittermüller, Mezzosopran, und Miriam Kurtowatz, Sopran bestritten. Die kaum mehr als zwanzigjährige Anja Mittermüller hat in diesem Jahr schon im Opernstudio der Bregenzer Festspiele gesungen, nun begeisterte sie erneut mit ihrer kultiviert geführten Stimme und ihren schönen musikalischen Ausdruck. Miriam Kutrowatz, Jahrgang 1997 und Tochter des Pianisten Eduard Kutrowatz, der schon mehrfach bei der Schubertiade zu hören war, hat sich als Sängerin schon einen Namen gemacht. Ihre Stimme hat eine schöne Höhe, klingt aber insgesamt nicht immer ausgeglichen: Vielleicht war sie einfach müde, hat sie doch tags zuvor einen Liederabend in Mittersill im Salzburger Land gegeben. Bei den Duetten der beiden Sängerinnen hätte man sich etwas mehr klangliche Balance und Interaktion gewünscht. Vollends glücklich machte aber die Zugabe, das „Blumenduett“ aus der Oper „Lakmé“ von Leo Delibes – viele dachten dabei an die Werbung einer bekannten Marmelademarke. Mit einer Huldigung an Johann Strauß ging am Sonntag die dreitägige alpenarte zu Ende.

 

Foto Gabriel Winkler

0 Overall Score
0 Reader Rating: 0 Votes
0 Comments
Leave a Reply
Top