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Schubertiade und die Wasser des Lebens

Von den Wassern des Lebens

Es war ein ungewöhnlicher Konzertabend, der vom Schubertiade-Publikum begeistert aufgenommen wurde. Die Schriftstellerin Ulla Hahn und der Pianist und Komponist Kit Armstrong standen im Zentrum eines Programms aus Rezitation, Liedern und Klavierstücken zu den Themen Wasser, Schöpfung und Leben.

Kit Armstrong 2014

Ulla Hahn konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen, dennoch stand eine Lesetischchen auf dem Podium. Eine feinsinnige Geste, denn ihre Stimme war über eine Einspielung zu hören. So hatte dieser Abend, da er auch von Lichtstimmungen begleitet war, den Charakter einer Inszenierung. Auf dem Podium anwesend war Kit Armstrong, der wohl wesentlichen Anteil an der Programmgestaltung hatte. Denn im Zentrum standen Armstrongs Vertonungen von Gedichten Ulla Hahns – die beiden so verschiedenen Künstler haben ja schon öfters zusammengearbeitet. Dazu hörte man über die Einspielung die sympathische Stimme der Autorin mit ihren eigenen Gedichten sowie Übertragungen aus dem Vedischen.

Ulla Hahn

Ausgehend von Schuberts Vertonungen von Goethes „Gesang der Geister über den Wassern“ wurde das Publikum in Ideenwelten um Wasser und Leben, um Mystik und Wissenschaften geführt, und das, dank Ulla Hahns Dichtkunst, unverkrampft und mit Leichtigkeit – welch ein Geschenk gerade in diesem Zeiten! Nun seien auch die beiden Sänger genannt, die Lieder von Schubert, Gustav Holst (seine Gesänge aus dem Vedischen „Schöpfung“ und „Glaube“ berührten ganz besonders), Franz Liszt und eben Kit Armstrong darboten. Die deutsche Sopranistin Samantha Gaul nahm durch ihre anmutige Erscheinung für sich ein, ihre jugendliche Stimme erfreute durch Textdeutlichkeit, man wünscht ihr aber zuweilen mehr Weichheit. Der bei der Schubertiade wohlbekannte Schweizer Mauro Peter hat in den letzten Jahren wunderbar entwickelt, er wirkt authentisch und mit jedem Ton seines schönen Tenors überzeugend. Kit Armstrong begleitete die Sänger wertschätzend und trug besondere Klaviermusik bei, etwa ein Stück des anglo-Inders Kaikhosru Shapurji.

 

(Fotos: Wikipedia)

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