Eine der schönsten Sopranstimmen derzeit, nämlich diese von Julia Kleiter, galt es am Dienstagnachmittag in Schwarzenberg zu genießen. Am Klavier der nicht minder treffliche Julius Drake.
Mit Volkliedern, hier in der Bearbeitung von Brahms, begann das Liedrezital von Julia Kleiter, Sopran, und Julius Drake, Klavier. Wunderschöne Petitessen sind das, die die attraktive Sängerin in der pinken Robe mit viel Ausdruck darbot. Vielfaltige Gestaltungen zeigte Julia Kleiter dann mit insgesamt zwölf Gesängen von Schubert. Weltvergessen die „Romanze aus Rosamunde“, duftig das „Ständchen“, dramatisch „Der Zwerg“ und sehr vielschichtig „Gretchen am Spinnrade“, denn hier ließ Julia Kleiter das kommende Tragik dieser Figur spüren. Auch Julius Drake am Klavier kostet die Klangfarben aus und ist damit eines Sinnes mit der Sängerin, deren Stimme ohne jegliche Mühe all diese Vielschichtigkeit darzustellen vermag. So waren die beiden mit den abschließenden Liedern von Franz Liszt in ihrem Element, denn diese bieten sowohl sängerisch als für den Pianisten klangvolle Gestaltungsmöglichkeiten. Dennoch endete der Abend mit „Klinge leise, mein Lied“ sehr zart. Zwei Zugaben folgten: „Ständchen“ von Richard Strauss und „Du holde Kunst“ von Schubert.
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