Am Abend gaben André Schuen, Bariton, und Daniel Heide, Klavier einen Liederabend, der übrigens von der Juni-Konzertreihe am schnellsten als „ausverkauft“ gemeldet wurde. Die beiden kongenial und, fast will man sagen, symbiotisch agierenden Künstler überzeugten mit Liedern von Gustav Mahler und Franz Schubert in sinnreichem Wechsel. Bei den Liedern von Mahler, denen eines „Fahrenden Gesellen“ und denen von Friedrich Rückert, vermisste man durch Heides farbenreiches Spiel das originale Orchester nicht. Auch Schuen nahm mit seinem ungemein nuancenreichen Gesang für sich ein, von kraftvollsten Ausbrüchen bis hin zu verhaltensten Pianoklängen. Doch zuweilen, etwa bei Schuberts „Du bist die Ruh“ oder Mahlers „Um Mitternacht“ vermisste man bei aller Perfektion doch etwas die emotionale Durchdringung. Gab deshalb nur ein Teil des Publikums Standing Ovations?
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