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Schubertiade-Liederabend mit Katharina Konradi

 

Alle freuen sich, dass die Schubertiade Schwarzenberg, dieser einzigartige Zusammenklang aus Musik und Landschaft, wieder stattfinden kann. Am Samstag, den 21.8. 2021 war der Beginn, und das erste hier besprochene Konzert sei das von diesem Abend, ein Liederabend mit Katharina Konradi, Sopran und Wolfram Rieger, Klavier. Die Sängerin ist langfristig eingesprungen, und zwar für Christiane Karg, die vor ganz kurzem ein Baby bekommen hat.

Die grazile Katharina Konradi, geboren 1988, ist die erste Kirgisin, die eine internationale Karriere im klassischen Gesang geschafft hat. Als Fünfzehnjährige kam sie nach Deutschland, wo sie ihre weitere Ausbildung genoss, unter anderem bei Julie Kaufmann, Christiane Iven oder Helmut Deutsch. Auf Opernbühnen überzeugte sie etwa als Zdenka in Arabella und als Sophie im Rosenkavalier, beides Werke von Richard Strauss. Und eine Gruppe seiner Lieder waren auch der Höhepunkt ihres Programmes in Schwarzenberg. Hier konnte ihre wunderschöne Sopranstimme so richtig aufblühen, hier konnte sie in allen Farben schillern, etwa bei der Heimlichen Aufforderung nach einem Text von Mackay. Begonnen hat sie ihr Programm aber mit Schubert, als Tribut an den Genius loci, und mit den hierfür gewählten Liedern machte sie es sich nicht leicht. Denn es waren Strophenlieder, deren Gestaltung eine Herausforderung an sich sind, und sie sind sehr textreich. Wenngleich Katharina Konradi über ein makelloses Deutsch verfügt und in dem Wissen, dass bei einer hohen Frauenstimme das Textverständnis generell ein Thema ist, so hätte man sich doch eine bessere Wortdeutlichkeit gewünscht. Bei allen anderen Liedern des Programmes war die Diktion zufriedenstellend, wohl, weil sie die meisten davon auch schon auf CD eingespielt hat. Das sind etwa Lieder von Mozart, wie Das Veilchen nach Goethe, oder im zweiten Teil einige der großen Frauengesänge Schuberts, wie die der Mignon (Goethe) oder die beiden Lieder der Suleika (Marianne von Willemer). Diese wirklich wunderbaren Lieder Schuberts sang Katharina Konradi mit selten gehörter Zartheit, zauberhaft und tief beglückend. Eine Gruppe von Liedern von Gabriel Fauré setzte gleich nach der Pause einen angenehmen Akzent. Konradis Partner am Flügel war Wolfram Rieger, der im Gegensatz zur Sängerin (sie gab 2020 in Hohenems ihr Schubertiade-Debut) ein sehr bewährter Künstler dieses Festivals ist. Immer schon was sein Spiel eher auf der zarten, duftigen Seite, und das ist schön Inzwischen sollte er aber doch aufpassen, dass dieses nicht zur Manier wird., manchmal hat man sich am Samstagabend doch einen kernigeren Klang gewünscht. Allzuviel Rücksicht auf die Stimme der Sängerin ist nicht vonnöten. Sie füllt, wie man weiß, große Opernhäuser, und man kann in so manchem ihrer gut geführten Aufschwünge eine mögliche Entwicklung in ein größeres Fach hören. Für den begeisterten Beifall bedankten sich die beiden Künstler mit zwei Liedern von Schubert, der „Fischerweise“ und „Nacht und Träume“.

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