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Schubertiade: Leif Ove Andsnes bewegte

Der norwegische Pianist Leif Ove Andsnes bot am Montagabend in Schwarzenberg ein außergewöhnliches Programm.


Auch bei diesem Konzert war Schubert im Mittelpunkt, nämlich seine Sonate in a-Moll D 487. Doch wie Leif Ove Andsnes diesen Mittel- und wohl auch Höhepunkt vorbereitete, war spannend. Ohne Unterbrechung ließ er auf ein „Lamento“ des 2020 verstorbenen Russen Alexander Wustin Leoš Janáčeks tragische „Sonate“ folgen, um dann noch eine „Bagatelle“ des Ukrainers Walentyn Sylvestrow zu spielen. Der aktuelle Bezug liegt auf der Hand, aber man glaubte auch einen motivlichen Zusammenhang zwischen all den Stücken bis hin zum Kopfthema von Schuberts Sonate zu erkennen. Nämlich ein hoffungsvoller Aufschwung, der sogleich wieder abfällt. Man kann das deuten, muss es aber nicht. Dieser so subtile wie noble Beziehungsreichtum zwischen den Stücken ist Leif Ove Andsnes zu danken, der auch mit seinem Spiel zutiefst überzeugte und berührte. Und all das wurde begleitet von einem heftigen Gewitter mit Regenbogen – wie so oft in Schwarzenberg wirkten Natur und Kunst wunderbar zusammen. Sein Programm nach der Pause widmete Andsnes der Form der „Fantasie“. Nach einer herben, aber überzeugenden Deutung von Mozarts c-Moll-Fantasie KV 475 spielte er die „Sieben Fantasien“ Opus 116 von Johannes Brahms. Hier war ein interessanter Vergleich möglich, denn vor gut zwei Wochen hörte man diesen Zyklus in Bregenz von Hélène Grimaud. Andsnes legte diese so unterschiedlichen Stücke sehr gesanglich und poetisch an, blieb aber auch an Dramatik und Virtuosität nichts schuldig. Jubelnder Beifall und zwei Zugaben von Dvořak und Chopin.

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