Die Matineen vom Samstag und vom Sonntag bei der Schubertiade in Schwarzenberg standen im Zeichen der Klavier-Kammermusik von Franz Schubert. Diese wurde interpretiert von der jungen Riege der Publikumslieblinge wie Igor Levit, Aaron Pilsan und Kian Soltani. Diese mischten sich mit großartigen Debütanten.
Um den Musikernachwuchs muss man sich keine Sorgen machen. Davon überzeugt waren sicher alle, die den jungen Musikerkreis um die Vorarlberger Vorzeigesolisten Aaron Pilsan und Kian Soltani (Übrigens beide aus Familien mit Migrationshintergrund – diese Bemerkung kann ich mir angesichts der aktuellen Politik nicht verkneifen) am Samstagvormittag erlebten. Am Programm standen zunächst Einzelwerke Schuberts für wechselnde Besetzungen, darunter das so beliebte Notturno, das die Nacht in den Eckteilen zauberhaft, im Mittelteil aber bedrohlich darstellt, was in dieser Interpretation besonders deutlich wurde. Nach der Pause erklang das Forellenquinett, und danach, als Zugabe, eine Uraufführung von Marijn van Prooijen. Diese riss das Publikum von den Sitzen. Nicht nur der Titel Noch einmal die Forelle?, des eigens für dieses Konzert komponierten Stücks war witzig, es changierte aufs Coolste zwischen den Stilen Pop, Jazz und Klassik, Mitpeifen und Mitklatschen inklusive, zur großen Freude des sonst so gesetzten Auditoriums. Freude breitete sich aber schon lange zuvor aus, denn die vier Herren und die Dame musizierten derart jugendfrisch, dabei hoch musikalisch und präzise, dass man sich kaum einkriegte vor Glück. Danke Tobias Feldmann, Violine, Georgy Kovalev, Viola, Kian Soltani, Cello, Uxia Martinez Botana, Bass und Aaron Pilsan, Klavier! Wie Pilsan kommt auch der acht Jahre ältere Igor Levit aus der Schule von Karl Heinz Kämmerling. Er spielte am Sonntag mit Daniel Müller-Schott, Cello, und Ning Feng, Violine, die beiden stets magischen Klaviertrios Schuberts in B-Dur und Es-Dur. Sie gelangen herausragend, wobei vor allem der chinesische Geiger für sich einnahm. Der Ton, der er aus seiner Stradivari herausholt und seine Hingabe beim Musizieren lassen den Wusch aufkeimen, ihn öfters hier zu hören.
Mit diesem Konzert ging eine Schubertiade-Serie zu Ende, die nicht nur von strahlendem Sonnenschein verwöhnt wurde, sondern auch von der Tatsache, dass es so gut wie keine Absage gab und die geadelt wurde durch durchwegs herausragende Interpretationen.
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