In erstaunlich kurzem Abstand sind zwei Männer verstorben, die dem kulturellen Leben von Feldkirch (Vorarlberg) beispielhafte Impulse gegeben haben: Universitätsprofessor Dr. Gert Mähr und Professor Diplomingenieur Bernhard Weingartner. Sie haben nicht als Künstler gewirkt, aber als Ermöglicher. Unermüdlich und tatkräftig haben sie sich für das kulturelle, besonders musikalische Leben der Region eingesetzt, mit ihrem persönlichen Einfluss, mit ihrem Engagement und mit ihren finanziellen Mitteln. In einem Atemzug zu nennen sind dabei ihre Gattinnen, Frau Rosemarie Mähr und Frau Dr. Elisabeth Weingartner.
Universitätsprofessor Dr. Gert Mähr ist am Freitag, dem 20.April 2018 in seinem neunzigsten Lebensjahr verstorben. Noch am Ostersonntag haben wir am Rande eines Konzertes mit ihm geplaudert. Er war zwar im Rollstuhl, aber geistig und emotional voll präsent und strahlend. Meine Verbindung zu Dr. Mähr, der in seinem Hauptberuf Primararzt für Innere Medizin war, reicht in die Zeit, in der ich Fahrten ins Opernhaus Zürich, nach München und nach Lyon organsiert und begleitet habe. Das Ehepaar Mähr war fast immer dabei. Die glanzvolle Zeit, als Thomas Hengelbrock in der Nullerjahren das Feldkirch Festival leitete, begründete und begleitete Gert Mähr als Vorstand des Vereins der Freunde des Feldkirch Festivals. Ihm habe ich es zu danken, dass ich dort Einführungsvorträge, u.a. zu den Aufführungen Hengelbrocks halten durfte. Auch den sängerischen Weg meiner Tochter Aglaia Maria Mika hat er mit großem Interesse begleitet und gefördert. Herr Dr.Mähr und seine Gattin waren überaus bescheiden, so erfuhr man ganz nebenbei einmal, dass sie mit Heinrich Harrer befreundet waren und somit auch gute Bekannte des Dalai Lama waren bzw. sind. Und ganz wichtig ist mir zu erwähnen, wie schön Frau und Herr Mähr zusammen getanzt haben, was ich mit dem größten Vergnügen einmal auf einem Ball wahrgenommen habe.
Zwei Tage nach unserem guten Bekannten Dr. Mähr ist unser lieber Freund Prof. Dipl. Ing. Bernhard Weingartner verstorben, eine Woche vor seinem 85.Geburtstag. Im Hause Weingartner bin ich oft zu Gast gewesen, bei Nachmittagen mit Tee und Gesang mit Frau Elisabeth oder bei Hauskonzerten. Unvergesslich seine große Bildersammlung Tiroler Künstler, nicht zuletzt im großen Salon mit Galerie und dem schönen Bösendorfer-Flügel. Das Ehepaar Weingartner, übrigens Eltern von acht Kindern, hat sich verdient gemacht um die Chopin Gesellschaft Feldkirch in den langen Jahren, als Jacek Lukaszczyk deren Leiter war. Es war die große Zeit dieser Feldkircher Konzertorganisation, Künstler wie Oleg Maisenberg, Barbara Moser, Anja Lechner oder Walter Berry, aber auch viele junge Begabungen waren zu Konzerten geladen. Das Ehepaar Weingartner organsierte die Konzerte, beherbergte die Künstler und füllte, wenn nötig, die Kasse auf. Denn Bernhard Weingartner hatte in Liechtenstein ein florierendes Unternehmen aufgebaut, sogar mit einer Niederlassung in China. Auch auf meinem Lebensweg hat das Ehepaar Weingartner wunderbare Akzente gesetzt, seien sie beruflicher oder persönlicher Natur. Ich bin aus ganzem Herzen dafür dankbar.
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