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Landesjugendchor Voices gibt sich mysteriös

 

Zweimal in Götzis, am 30.12. in Schwarzenberg: alle drei Konzerte unseres Landesjugendchores „Voices“ waren seit Wochen ausgebucht.

 

Im ersten Teil trug der Chor pures Schwarz, im zweiten Teil war er in Farben der Natur gekleidet.

Unser Landesjugendchor „Voices“ eilt von Erfolg zu Erfolg. Nachdem er in vergangenen Saisonen bei internationalen Wettbewerben gehörig gepunktet hat, hat er 2025 beim Chorwettbewerb „Vox Lucensis“ in Lucca, Italien, einen ersten Preis errungen, dazu einen Sonderpreis für seine „Ausdruckskraft und dramatische Gestaltung“. Das konnte man sehr gut nachvollziehen beim Konzert „Mysterious Voices“ am Samstagabend in Götzis AmBach, wo die etwa neunzig jungen Damen und Herren unter der Leitung von Jakob Peböck nicht nur mitreißend sangen, sondern auch allerhand Choreografisches in weitestem Sinne boten. Da war etwa ein Hochzeitslied aus Süditalien, wo so kräftig gestampft werden sollte, dass die Kirchenglocken übertönt würden. Oder, und das war wohl das faszinierendste und zugleich beklemmendste Stück des ganzen Konzerts, zeigte „Voices“ in der „Hymn of Acxiom“ der US-Amerikanerin Vienna Teng, ein atemberaubendes Spiel mit Dunkelheit und Licht, wobei letzteres nur von den Handys der Sängerinnen und Sänger kam. „Acxiom“, so erfuhr man von den beiden jungen Moderatoren, ist die weltweit größte Online-Datenbank. Dass gleich darauf ein „Dies Irae“, basierend auf dem gregorianischen Choral komponiert von Michael John Trotta folgte, gab zu denken. Und es wies auf die Spannweite des Programmes hin, das voll lässig Zeit und Raum durchschritt, vom Mittelalter zum Heute, von der Spiritualität der Motetten von Felix Mendelssohn-Bartholdy bis zu Pop und Folk. Der letztgenannte Stil wurde nicht nur von „Voices“ ins Spiel gebracht, sondern auch von den Gästen auf dem Podium, dem Ensemble „Stella Folk“, geleitet von Evelyn Fink-Mennel. Zum a Capella Chorklang gesellten sich auf diese Weise Kontrabass, Trompete, Klarinette und Violine, dazu als besondere Überraschung ein Jodler. Unbedingt zu erwähnen ist die „Voicerin“ Julia Schelling, die auch in diesem Jahr ein Arrangement beisteuerte und es charmant und tänzerisch dirigierte. Ansonsten hat seit wenigen Jahren der 1993 geborene Jacob Peböck die Leitung des Chores. Er macht das richtig gut und hat offensichtlich einen Draht zum Chor. Dieser sang übrigens alles auswendig, was allein schon eine unfassbare Leistung ist. Bei aller Bewunderung, ja Begeisterung, die man diesem Kollektiv entgegenbringt, sei doch angemerkt, dass vielleicht etwas Stimmbildung vonnöten wäre, nicht zuletzt, um die sängerische Atemtechnik des Stützens zu optimieren. Dann würden die jungen Stimmen etwas mehr geschont und der Klang des Chores wäre nicht so direkt. Das Publikum zeigte sich aber durchwegs begeistert und wurde mit drei Zugaben bedankt.

Foto: Michaela Mathis

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