Lässig lehnt er an der gläsernen Brüstung am Dornbirner Hausberg Karren, ungehindert kann sich der Blick ausbreiten über das Vorarlberger Unterland und den Bodensee. Es ist die Gegend, in der Kian Soltani geboren und aufgewachsen ist. Seine Heimat also, und Home nennt er die CD, mit der sich der so erfolgreiche, sechsundzwanzigjährige Cellist auf dem Tonträgermarkt einbringt, und das bei der Deutschen Grammophon. Kann man sich einen nobleren Start vorstellen?
Doch was ist Heimat für Kian Soltani? Sicher auch Persien, wo seine Familie herkommt, eine ganze Sippe von Musikern und musikaffinen Menschen, die sich 1979 nach Österreich begeben haben. Und ein Heimatgefühl gibt auch – viele Menschen werden es bestätigen – die Musik. Für Kian Soltani ist es Schubert, der Österreicher, und Schumann, der Deutsche. Und dann Musik des Persers Reza Vali, geboren 1952. Seine Persian Folk Songs kommen dem gesanglichen Klang des Cellos entgegen und bilden die interessante Ersteinspielung auf dieser CD, dazu kommt noch der Persische Feuertanz aus der Feder Soltanis selbst, denn der junge Cellist ist kreativ und offen unterwegs und denkt auch immer wieder darüber nach, wie junge Menschen für die Musik zu begeistern sind.
Und heimatliche Verbindungen gibt es auch zum Pianisten dieser Aufnahme. Es ist Aaron Pilsan, wie Kian Soltani in Vorarlberg geboren und aufgewachsen und international erfolgreich. Die beiden sind ein in vielen Konzerten bewährtes Duo.
Wer Kian Soltani einmal im Konzert erlebt hat, wird es bestätigen: der junge Cellist entfaltet in seinem Spiel ein atemberaubendes Charisma. Auf der CD ist klangliche Seite desselben stark gegenwärtig. Doch schon am 17.April in Vaduz ist Kian Soltani wieder live zu erleben, zusammen mit Marc Bouchkov spielt er das Doppelkonzert von Johannes Brahms, mit dem Sinfonierochester Liechtenstein unter Stefan Sanderling.
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