Nun hat auch das Fürstentum Liechtenstein sein Klassik Festival, und eines das sich sehen und hören lassen kann. Bei Vaduz Classic geben sich an vier Tagen, noch bis Sonntag, 26. August, Valery Gergiev mit dem Mariinskij-Orchester, Rolando Villazón und das liechtensteinische, hochgelobte „Ensemble Esperanza“ im Fürstentum die Ehre. Und Cecilia Bartoli gab ein bejubeltes Galakonzert.
Cecilia Bartoli ist nicht nur eine der größten Sängerinnen unserer Zeit, sie ist sicher die beliebteste. Wer diese vor Herzlichkeit nur so sprühende Sängerin einmal live erlebt hat, ist ihrem Charme erlegen. Die römische Mezzosopranistin, die nun in der Schweiz lebt, zeigt, dass man auch heute noch Karriere mit einer überzeugenden Persönlichkeit macht, weniger mit Perfektion. Denn perfekt ist zwar ihre Gesangstechnik und erstaunlich weit ist ihr Stimmumfang, sie singt Sopranpartien und solche für Mezzosopran. Jedoch ist ihre Stimme nicht besonders groß. Und vor mehreren Jahren musste man das Ende ihrer Karriere befürchten, doch die Schwierigkeiten von damals sind Geschichte. Das bewies sie zuletzt bei den Salzburger Festspielen als Isabella in Rossinis Italienerin in Algier, aber auch in Vaduz mit ihrem vielseitigen Programm, das allerhand bezaubernde Lieder von italienischen Komponisten enthielt, aber auch Opernarien, etwa aus Puccinis Gianni Schicchi und als Zugabe die Seguidilla aus Bizets Carmen. So bezauberte „La divina Bartoli“, die Göttliche, auch die Vaduzer und rührte sie, wie ein Herr zugab „zu Tränen“.
Zu danken ist Antoni Parera Fons, der die Sängerin nicht nur einfühlsam am Flügel begleitete, sondern auch mit ein paar kleinen feinen Klavierstücken ihr einige Ruhepausen im reichhaltigen Programmablauf gewährte.
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