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Frida Kahlo – Ikone der Tränen

Das Theater für Vorarlberg widmet sich der mexikanischen Malerin Frida Kahlo. Frida – Viva la Vida ist ein Eine-Frau-Theater mit Vivienne Causemann in der Regie von Maria Lisa Huber.

Frida Kahlo ist eine der beeindruckendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20.Jahrhunderts und die wohl bedeutendste Lateinamerikas. Das Vorarlberger Landestheater zeigt derzeit ein Stück über sie in der „Box“. Alleinige Darstellerin ist die fabelhafte Vivienne Causemann.

Zu ihren Lebzeiten sah man Frida Kahlo vor allem „als exotische Blume im Knopfloch“ ihres berühmten Mannes, des Monumentalmalers Diego Rivera. Seit den 1970er Jahren jedoch wächst der Ruhm der mexikanischen Malerin stetig und übersteigt inzwischen den ihres Mannes bei weitem. Große Ausstellungen, mehrere Verfilmungen ihres Lebens sowie zahlreiche Bühnenadaptionen machten sie zur Ikone derer, die einem schweren Schicksal trotzen, und mehr noch, aus diesem künstlerische Energie gewinnen. Eine neue Theaterversion hat der Thurgauer Leopold Huber erarbeitet, und seine Tochter Maria Lisa Huber, Schauspielerin am Vorarlberger Landestheater, hat Regie geführt und die Kostüme entworfen. Der differenzierte Text ist für eine einzige Darstellerin geschrieben und zitiert vielfach aus Originaldokumenten. Wenngleich Frida Kahlos Bilderwelt durchaus eine Rolle spielt, etwa ihre ganz besondere Farbsymbolik, so liegt doch der Fokus des Schauspiels von Leopold Huber auf der Biografie der Malerin, die dramatischer nicht sein könnte. Als Sechsjährige hat sie Kinderlähmung. Der Vater, übrigens deutschstämmig, bevorzugt sie vor ihren Schwestern, auch wegen ihrer besonderen Begabungen. Sie strebt ein Medizinstudium an, erleidet aber als Achtzehnjährige einen schrecklichen Unfall, der ihren Unterleib und ihre Wirbelsäule zerstört. Im Krankenbett beginnt sie zu malen, bringt ihre Verletzungen und ihren Schmerz auf die Leinwand. Sie heiratet Diego Rivera, der allerdings notorisch fremdgeht, was sie ebenfalls mit Affären beantwortet, unter anderem mit Leo Trotzki und auch mit Frauen. Sowohl Diego als auch Frida sind überzeugte Kommunisten. Für Maria Lisa Huber ist „Frida – Viva la Vida“ ihre erste Regie, und sie wählt, unterstützt von der Bühnenbildnerin Ramona Bereiter, einen besonderen Weg. Denn die Darstellerin Vivienne Causemann ist, anders als Frida, hellblond, und die Bühne ist zu Beginn ganz weiß. Nach und nach kommen Farben, vor allem durch eine kunstreiche Lichtregie. Ehemann Diego ist in Form eines Sakkos vorhanden, das sich Frida zuweilen anzieht. Und ihr „inneres Kind“, mit dem sie spricht, ist, nach Art einer Waage, als Kleid gegenüber dem Sakko aufgehängt. Und am Schluss wird Vivienne Causemann zur historischen Frida, in mexikanischer Tracht und einer Maske mit den typischen zusammengewachsenen Augenbrauen, Dank dieser differenzierten Aufführung wird man hineingezogen in die besondere Welt Frida Kahlos, ein Sog, an dem die große schauspielerische Leistung Vivienne Causemanns den wohl größten Anteil hat. Noch bis Mitte März in Spielplan.

(Foto: Anja Köhler)

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