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Die alpenarte lässt Europa klingen

Jonian-Ilias Kadeshda und Christel Lee

Deutsche, Schwedische, Andalusische und Tschechische Musik im Programm, dazu die Musiker unter anderem aus England, Spanien oder Griechenland, da kommt der europäische Gedanke auf. Zumal am Konzerttag der Österreichische Nationalfeiertag war und unser Land derzeit den EU-Vorsitz hat.

 

Doch damit schon wieder genug der Politik, denn im Gegensatz zu dieser hatten Musiker nie Probleme mit Grenzüberschreitungen.

Es war das zweite Konzert des Herbstzyklus der alpenarte, des jungen Musikfestivals im Bregenzerwald, dessen Intendant der Klarinettist Sebastian Manz ist und dessen Intendant in resicence der junge rumänische Cellist Andrei Ionitá ist. Dieser trat allerdings am zweiten Abend schon vom Programm her nicht in Erscheinung, als Moderator ließ er Sebastian Manz den Vortritt und instrumental seinen durchwegs fantastischen Mitmusikern und –musikerinnen.

Denn es war ein großartiges Konzert– die Kinderkrankheiten der alpenarte sind überwunden. Die Festivalidee inklusive Einbindung der regionalen Schulen hat sich klarer herausgeschält, die Programme sind besser und deren Ablauf schnurrt. Und das Publikum, vorwiegend aus der Region, kommt gerne.

Es reagierte auch gut auf die zeitgenössische Musik von Jörg Widmann, wo Pablo Barragán zeigte, dass eine Klarinette auch sprechen und lachen kann, und es goutierte das rasante Off Pist für Klarinette und Cello von Svante Henryson. Und eine überzeugende Bearbeitung von Bachs Zweistimmigen Inventionen gab es auch zu hören. Der Andalusier Juan Pérez Floristán spielte mit Herzblut eine Klavierfantasie von Manuel de Falla, bevor sich mit Jonian-Ilias Kadeshda und Christel Lee, Violinen, Nilay Özdemir, Viola, Vashti Hunter, Cello und Juan Pérez Floristán, Klavier ein brillantes Ensemble zu Dvořaks Opus 81 formiert.

Vashti Hunter und Nilay Özdemir

Diese Darbietung war Schubertiade-reif. Und dann kam eine Zugabe, die überwältigte und das Publikum schließlich von den Sitzen riss. Es war ein Medley aus der Europahymne, angestimmt von der Engländerin (!) Vashti Hunter und der Bundeshymne. Bei dieser sangen schon alle mit, und auch bei der Version der Ode an die Freude im Wälderdialekt (beides wurde projiziert) natürlich auch.

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