Das Tiroler Kammerorchester gastierte mit seinem Programm „Junge SolistInnen am Podium“ bei Dornbirn Klassik. Durch den Dornbirner Gabriel Meloni wie auch durch die ebenfalls aus der Messestadt stammende, sehr erfolgreiche Komponistin Johanna Doderer gab es in diesem Konzert, das so auch in Innsbruck und Meran präsentiert wird, einen starken Vorarlberg-Bezug.
Es ist dem Tiroler Kammerorchester „InnStrumenti“ ein Anliegen, neben dem klassischen Repertoire sich für die Musik unserer Zeit zu engagieren. Das schlug sich auch in dem Programm, das sie in Dornbirn spielten, nieder. Es begann mit Beethovens Klavierkonzert Nr.3. Der siebzehnjährige Gabriel Meloni, der nun an der Züricher Hochschule der Künste studiert, erfreute mit einem wunderbar lockeren Anschlag und einem tiefen Verständnis für das Prinzip des musikalischen Dialogs, was auch das Orchester unter seinem Gründer und Leiter Gerhard Sammer gerne mittrug. Daher bedauerte man besonders, dass man nur den ersten Satz dieses Konzertes zu hören bekam, aus Zeitgründen, wie es hieß.
Als Uraufführung folgte Johanna Doderers Konzert für Akkordeon und Orchester. „Ozean“ nannte es die Komponistin, die sich in ihren Werken oft auf das Thema Wasser bezieht. Das kann man sich durchaus klangmalend vorstellen, jedoch geht die Musik viel tiefer. Mehr noch, der Titel wäre eigentlich überflüssig, denn die Musik in ihrem Schwellen und Verebben, ihren Ballungen und entspannten Stellen spricht für sich.
Mehr an Erstaunlichem hörte man nach der Pause mit dem dreizehnjährigen Geiger Julian Kainrath und Pablo de Sarasates „Zigeunerweisen“. Der junge Südtiroler hat bereits eine derartig organische Verbindung zu seinem Instrument, dazu eine solch stupende Technik und Musikalität, dass man es kaum glauben mag. Ein Konzert für vier Schlagzeuger und Orchester von Gerd Hermann Ortler – er hat auch schon für das SOV komponiert – beschloss den Abend mit viel Klang und Spaß, vor allem Bewunderung für das Soloensemble „Fo(u)r Men Only, das zwischen 16 und 19 Jahre alt ist.
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