Loading...
X

Schubertiade Schwarzenberg: Solorezital Francesco Piemontesi

Am Sonntagnachmittag begeisterte der aus dem Tessin stammende Pianist Francesco Piemontesi. In einem Interview verrät er, dass er Gesang liebe und nicht zuletzt wegen der dortigen Dichte der Opernhäuser gerne in Berlin lebe. Nun bescheinigt man vielen Pianisten, dass sie „gesanglich spielen“, und da tut auch Piemontesti. Es ist aber nur ein Aspekt seiner großen Kunst, denn ebenso kann man seine Virtuosität rühmen, seine Anschlagskultur oder seinen Sinn für stimmige Phrasierung, sei es in Rahmen einer kleinen Phrase oder in größeren Zusammenhängen. Der sympathische Künstler scheint all das in kleinen Finger zu haben. So ist es möglich, dass er sein Publikum mitnimmt in metaphysische Sphären, dass er wirklich das Gefühl vermittelt, zum Wesenskern der Werke, die er interpretiert, vorzudringen. Beethovens wundervolle „Waldstein-Sonate“ eröffnete das Programm, dann folgte das Opus 109 des Meisters mit seinem schlichten und gesanglichen (sic!) Finalsatz. Nach der Pause huldigt Piemontesi Franz Schubert, mit der vielschichtigen „Grazer Fantasie“ und dann mit den Impromptus D 935. Eine ganz neue Welt eröffnet er mit den Zugaben: Bachs Choralvariation „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ und einem Menuett von Händel. Großer Jubel auch hier.

Foto: Schubertiade

0 Overall Score
0 Reader Rating: 0 Votes
0 Comments
Leave a Reply
Top