Die „Bergöntzle-Orgel“ in der Pfarrkirche Bludesch ist „einmalig in ganz Österreich“. So sagt Bruno Oberhammer, der Mitbegründer und künstlerische Leiter der Bludescher Orgelkonzerte, die heuer ein halbes Jahrhundert alt werden. Am Sonntagnachmittag erklang sie durch Franz Pfab.
Die alte Dame weiß noch immer zu bezaubern. Nämlich die Bludescher Orgel, die in den Wirren um 1800 auf Vermittlung des Elsässers Joseph Bergöntzle ins Ländle kam. Sie hat einen präganten Klang, kaum geglättet wie die späteren romantischen Orgeln. Und wenn ein kluger Interpret wie Franz Pfab sie registriert und spielt, so ist die Freude groß. Passend zum Instrument wählte man frühbarocke Musik aus Deutschland, England und Tschechien aus. Neben Werken für die Orgel allein gab es solche für Orgel und Violine, lebendig gespielt von Susanne Mattle, und solche für Tenor und Orgel. Gesungen hat diese der junge Appenzeller Benjamin Berweger. Seine Stimme ist in allen Lagen wohl timbriert und technisch gut geführt. Mit alle ihren warmen Klangfarben könnte sich bald ein schöner Mozart-Tenor entpuppen. Herzlicher Beifall im gut besuchten Kirchenraum.
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