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Wiener Concert-Verein: Zeitklang im vorarlberg museum

Trotz der Absage der Bregenzer Festspiele in ihrer gewohnten Form kamen Mitglieder des Wiener Concert-Vereins (teilweise Mitglieder der Wiener Symphoniker) nach Bregenz, um im vorarlberg museum zeitgenössische Musik zu präsentieren. Solche aus ganz Österreich und auch aus dem Ländle, darunter eine Uraufführung von Gerda Poppa, die den Abend sehr eindrucksvoll abschloss.

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Zeitgenössische Musik muss nicht trocken und verkopft sein, sie kann sinnlich, berührend und auch witzig sein. Das bewies das Konzert am Freitagabend im Konzertraum des vm, von Manfred Welte sympathisch moderiert. Am Beginn und am Ende stand jeweils eine Komposition mit Streicherbesetzung, dazwischen hörte man viel Fagott, gespielt von Robert Gillinger, der wenig Wert auf Erklärungen legte, aber sein Instrument umso sprechender einsetzte, mit Humor in Werner Pirchners „Mit FaGottes Hilfe“, virtuos in „Oblivion“ von Philipp Manuel Gutmann. Auch der aus Vorarlberg stammende Michael Amann wählte für sein „La raya voladora“ die Besetzung Fagott und Klavier. Das Stück wurde um 1980 komponiert und wies die typischen Merkmale der Avantgarde auf. Dass heute wieder weniger Berührungsängste mit harmonischen und auch schönen Klängen existieren, bewiesen die Klavierwerke von Leo Brauneiss oder Wolfram Wagner, sehr engagiert gespielt von Ines Schüttengruber. Von Gerda Poppa aus Röthis gelangte „Happy ending“ für Violine (Jacqueline Roscheck), Viola (Katharina Plankensteiner) sowie Klavier zur Uraufführung. Es ist ein emotionales Stück, das in vielschichtigen und eindrucksvollen Klängen ein dramatisches Ereignis in ihrer Familie beschreibt, aber auch ohne diese Geschichte gute Musik ist. Herzlicher Beifall!

Ein weiterer Zeitklang im Museum folgt am 4.August

Foto: Morgana Petrik ( ÖGZM )

 

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