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Wiener Symphoniker ganz persönlich

Mit ganz persönlichen Geschichten präsenteren sich die Wiener Symphoniker mit einer neuen Kammermusikreihe.

Das „Ensemble Frullato“ besteht aus dem Querflötisten Stefan Tomaschitz, dem Fagottisten Robert Gillinger und der Pianistin, Organistin und Cembalistin Ines Schüttengruber. Letztere ist kein Mitglied der Wiener Symphoniker, tritt ebenso mit dem Wiener Philharmonikern oder dem Wiener Concert Verein auf, um nur einige ihrer Standbeine zu nennen.

Ines Schüttengruber

„Frullato“ ist ein Begriff aus der Kulinarik, aber auch aus der Musik, wo er „Flatterzunge“ heißt, eine Technik, die Blasinstrumentalisten anwenden. Am Samstagabend im Seestudio des Bregenzer Festspielhauses machten die Drei eine Reise durch zweihundertfünfzig Jahre Musikgeschichte, wobei die Werke mit „ganz persönlichen“ Geschichten in Verbindung standen. So erzählte Stefan Tomaschitz, dass er Beethovens Trio WoO 37 als Teenager kennengelernt hat und davon so begeistert war, dass er beschloss, Musiker zu werden. Von einem frühen Eindruck berichtete auch Robert Gillinger, denn er lebte als Kind zwei Jahre in Brasilien. Seine Affinität zur Musik dieses Landes belegte er, zusammen mit dem Flötisten, durch ein Duo, der Nr.6 aus den „Bachianas Brasileiras von Heitor Villa-Lobos, einem so virtuosen wie in seiner Substanz beeindruckenden Werk. Eine Hommage an Heinz Karl (Nali) Gruber zu seinem achtzigsten Geburtstag stellte dessen Bossa Nova Opus 21 für Klavier, Flöte und Fagott dar – Gruber ist ja in Bregenz durch seine 2014 hier uraufgeführte Oper „Geschichten aus dem Wienerwald“ bestens bekannt. Für Kenner Neuer Musik kam dann zum gewichtigen Ende des Konzertes eine Überraschung, denn der 1974 geborene Johannes Maria Staud ist geschätzt für eine subtile und atmosphärische Musik, immer wieder auch mit Elektronik. Doch anlässlich des Corona-Lockdowns entschloss er sich zu „Now for Something Different. Bright Music for Dark Times“. Also mal was Neues, und entstanden ist ein höchst unterhaltsames Stück für die Triobesetzung dieses Abends, in jazzigen Rhythmen und Zitaten aus Beethovens Klaviersonaten, hat er es doch eigentlich fürs Beethovenjahr 2020 geschrieben.

Dieses Stück erklang auch bei einem Konzert mit sonst unterschiedlichem Programm, das das „Ensemble Frullato“ tags zuvor im vorarlberg museum gab. Dort waren noch Werke von Judith Unterpertinger, Christof Dienz und Gerda Poppa zu hören, und mit den genannten Musikern war im vm noch Alexander Neubauer mit der Klarinette beteiligt.

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